Montag, 7. November 2011

Etnies auf Rügen - die komplette Story!

In der aktuellen Ausgabe (#304) des Monster Skateboard Magazins kann man nachlesen, was das Etnies Deutschland-Team im August beim Baltic Brett Battle Finale in Sellin auf Rügen und beim Street fahren auf der Insel erlebt haben.
Den Artikel, der im Heft leider ordentlich gekürzt werden musste, gibt es hier in voller Länge inklusive analoger Foto-Leckerbissen (sofern nicht anders gekennzeichnet) von Erik Groß.



"Das Etnies Deutschland Team hat es sich unter Adam Sello zur Aufgabe gemacht die Insel Rügen unsicher zu machen. Erlebt haben wir einiges. Unter anderem haben wir einen der coolsten Contests in Norddeutschland besucht, waren in der für die Jahreszeit ‘Sommer‘ eiszeitlichen Ostsee baden und gönnten uns frisches Dorschfilet von Kapitän Wagner.

Das Etnies-Team ist gestrandet!



Ganz im Nordosten auf der Landkarte finden wir die mit 926 km2 größte Insel Deutschlands. Idyllisch und ruhig wirkt sie, wenn man das erste Mal das Eiland über den neuen Rügendamm befährt. Lange geradlinige Alleen durchs Grüne, die ab und zu mal durch Ortschaften unterbrochen werden, kennzeichnen die Autofahrten auf der Insel. Doch wenn man die Ostseebäder an der Küste erreicht, bemerkt man plötzlich, dass der Schein trügt. Hier tummeln sie sich, die Touristen, die hier zu Recht genießen und entspannen möchten.



Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, dieses schöne Stück Deutschland zu besuchen. Gründe hatten wir viele. Einer davon war der letzte Tourstopp des Baltic Brett Battle in Sellin, organisiert von dem Park Skating Mönchgut e.V. (PSM) Rügen. Ich bekam von der Contestserie natürlich alles mit, da ich selbst aus dem nicht weit entfernten Rostock komme und den Organisator Christoph Eder seit vielen Jahren als guten Freund zu schätzen weiß.

Christoph war es auch, der Adam (Sello) fragte, ob wir nicht den Contest besuchen wollen und da wir schon mal da waren, nutzen wir das Wochenende gleich zum Streetskaten. Da Adam seit Januar der neue Mann fürs Etnies Team ist und bisher noch kein richtiges Zusammentreffen stattfand, ließ er sich das nicht zweimal sagen. Also wurden alle zusammengetrommelt und dabei waren: Tom (Kleinschmidt), Tommy (Brandelik), Pascal (Reif), Diana (Kränsel), Benjamin (Ripsch), Thomas (Prochaska) und meine Wenigkeit.

Für die Unterkunft hatte Christoph gesorgt und wir wussten, nachdem wir das Haus betreten hatten, erst richtig zu schätzen was er uns da organisiert hatte. Ein kleines, aber feines Fischerhaus mit allem was man braucht, wunderschön eingerichtet und mit genug Schlafmöglichkeiten für alle! Es gehört einem Freund der Familie, der ein neues Haus um die Ecke hat und sein altes jetzt untervermietet. Einziger Makel war, dass nur kaltes Wasser aus der Dusche kam. War aber auch kein Problem, da wir nur zwei Minuten Fußweg von der Ostsee entfernt wohnten. Viele von uns sparten sich die Dusche und gingen morgens und abends ins kalte Meer, das sowieso viel schöner war!


Das idyllische Heim in Göhren



Die Skateszene bei uns im Norden ist nicht besonders groß. Aber sie hat, wie man an Denny Pham, Willy Wagner und unserem Benjamin Ripsch unschwer erkennen kann, einige Talente hervorgebracht. Die einzigen Skateshops hier oben sind der Melon Shop auf Rügen und der Ozone Skateshop in Rostock. Damit also etwas passiert und die Szene weiter gestärkt wird, ist man auf die Shops und Leute wie Christoph Eder oder Florian Werbke angewiesen, die viel für den skatenden Norden vollbracht haben. Unter anderem auch den Skatepark in Sellin, in dem der Contest stattfinden sollte. Zum Teil selbstgebaut und zum Teil mit Andreas Schützenbergers Hilfe steht dort seit vielen Jahren ein großer Skatepark, der auch trotz weniger finanzieller Mittel wirklich beeindruckend geworden ist. Wenige Tage vor dem Contest war es den Jungs sogar noch möglich, mit Schützi und einigen Spendengeldern den Park nochmals teilweise zu renovieren.
 

Der Großteil des Teams traf sich am Donnerstag in Binz bei Familie Eder und erkundete erstmal den Ort sowie die Unterkunft. Anschließend zeigte Christoph uns die ersten Spots und durch Zufall fanden wir eine bisher noch nie gefahrene, gerade Holzledge. Ich hatte die Idee einen Trick zu versuchen, was im ersten Moment allerdings nicht so leicht war wie zunächst angenommen. Die Ledge war länger als erwartet und zudem ungewachst. Die Ausfahrt bestand aus sehr großzügig verlegten Pflastersteinen mit Lücken so groß, das gerne einfach mal die Rollen drin verschwanden. Zunächst dachte ich es irgendwie zu schaffen, aber nach einer handvoll gelandeten Versuchen, bei denen ich keinen Zentimeter weiter rollte, hatte ich schon fast die Hoffnung verloren. Die anderen Jungs versuchten mit Stickern und Schutt die Rillen zu verschließen, blieben aber erfolglos. Dann kam wieder der Retter Christoph mit einer Holzplatte der nahegelegenen Baustelle um die Ecke und ließ mir einen Stein vom Herzen fallen. Jetzt war es nur eine Frage der Zeit und ich konnte nach ein paar Versuchen den Trick ausfahren. 

Erik Groß - Crooked (Foto: CE)


Der nächste Spot war ein erschreckend großen Tripleset in Baabe, das bisher nur einen Ollie von Lennie (Burmeister) gesehen hatte. Alle waren der Meinung, Pascal würde sich bestimmt etwas für diesen Spot einfallen lassen, allerdings wusste er noch nichts davon, da er sich zu diesem Zeitpunkt noch arbeitend in Berlin befand. Also haben wir den Abend gemütlich mit Spaghetti Bolognese ausklingen lassen und haben es uns nicht nehmen lassen, fast im Dunkeln noch mal ins verdammt kalte Meer zu hüpfen.



Am Freitag verbrachten wir den Tag damit, Spots in Saßnitz zusammen mit Lokalmatador Willy Wagner abzufahren. Willy war mal wieder ohne Schlaf direkt nach einer 12-Stunden-Schicht morgens um sieben Uhr nach Rügen gerast und konnte uns damit ein guter Spotguide sein, wenn er nicht gerade direkt an Ort und Stelle einschlief und nur schwer zu wecken war. Leider hatten wir an diesem Tag weniger Glück, entweder regnete es leicht, oder der Spot erwies sich als schwieriger als erwartet, oder aber Slams hielten uns davon ab Tricks zu schaffen.



Kurz vor Ende des Tages stieß Benny aus Rostock zu uns und wir steuerten noch einen letzten Spot an - die Strandmuschel. Man muss sich eine auf dem Rücken liegende Muschel vorstellen, die eine Art Dach für eine Bühne direkt am Meer darstellt. Das Dach dieser Muschel ist tatsächlich skatebar und ähnelt einer fiesen, huckeligen Motocrossstrecke. Die erste Hürde des Spots ist aber nicht die gewöhnungsbedürftige Transition, sondern das Erklimmen der Muschel. Man stelle sich einen Schornstein ohne Außenwand vor, in dem man versucht, sich mit aller Kraft die Wände hochzudrücken.

Tommy war schließlich derjenige von uns, der das Ding fuhr wie seine eigene Badewanne und nach diversen Liptricks machte er einen FS Blunt, der sich gewaschen hatte. Denn auf der anderen Seite der Transition war nichts außer sieben Meter Unterschied zu hartem Boden. Hingucken war schon aufregend genug, aber als dann Adam fragte, ob er noch einen machen könnte, hieß es nur noch Hände vors Gesicht und hoffen dass das klappt. Tommy hingegen meinte nur ‘alles klar‘ und machte noch gefühlte fünf saubere FS Blunts, ehe Adam sein Bild hatte. Nix passiert....durchatmen.


Tommy Brandelik skatet das Bühnendach in Sassnitz



 Auch Tom verliebte sich schnell in den Spot, aber er hatte sich leider eine Woche zuvor eine Schultereckgelenkssprengung zugezogen. Das klingt übel, ist auch nicht schön, doch zu dem Zeitpunkt wusste er noch nicht, dass die Schulter kaputt ist, da er seit dem Slam auf Tour war und noch keinen Arzt besucht hatte. Nur eine seltsame Beule, eine abgesackte Schulter und eine Amateur-Google-Arzt-Diagnose ließen auf nichts Gutes schließen. Tom war somit außer Gefecht und war nur trauriger Beobachter der ganzen Skaterei.

Zuschauen und die Luft anhalten: Tom, Christoph, Ben und Diana (v.l.)




Wir bekamen noch Besuch unseres Freundes Felle aus Leipzig, den wir am Mainspot von Saßnitz kurz nach der Muschelsession erwarteten. Beim Rumdorken am Spot passierte dann doch noch ein Unglück. Benny knickte bei einem sw Bigspin unglücklich um und verletzte seinen grade wieder heilenden Fuß erneut. Also das Aus für den zweiten Mann.

Um alles zu vergessen, gingen wir dann entspannt Pizza essen und holten am Abend Pascal vom Bahnhof in Bergen ab. Ein Teil der Jungs fuhr schon zurück nach Binz, der andere Teil blieb noch in Bergen um ein bisschen Nachtaufnahmen zu filmen. Ich fragte mich, ob sich das lohnen würde, aber als Tommy dann seine 6000 Watt Lichtmaschine zum Umhängen für seine VX-1000 herausholte, wurde mir klar - es lohnt sich! So skateten sich Thomas, Didi, Pascal und ich uns durch die Nacht, bis wir bemerkten, das sich in dem nicht ganz prollfreien Bergen Gefahren bargen. Es war Partyzeit und alle waren auf ihrem Weg zum Club, als uns 3 Atzen fragten, was wir machen würden. Ich dachte schon ‘oh nein, jetzt wirds bunt‘. Doch die Jungs erzählten uns von dem Contest in Sellin am nächsten Tag und dass sie mal vorbei schauen wollten. Es ergab sich ein Gespräch und einer der Jungs borgte sich ein Board und konnte tatsächlich ganz gut skaten, zwar etwas holprig, aber nicht schlecht. Also war Entspannung angesagt, denn nun hatten wir die Atzen auf unserer Seite und keiner der fiesen Nachtgestalten konnte uns was anhaben. Auch wenn das Schniefen von weißem Pulver auf dem Fensterbrett von einem der Jungs schon etwas schräg war. Nach dieser netten Konversation ging es wieder ab nach Hause mit einer Menge Gesprächsstoff.



Da wir am ersten Tag in Binz von Christoph erfuhren, dass die guten Spots am Strand nur sehr früh zu fahren sind, da ab etwa 10 Uhr Securities kommen, beschlossen wir also am Sonntag morgen seeehr früh aufzustehen. Genauer gesagt sieben Uhr morgens. Wir wollten außerdem den Unmengen Touristen aus dem Weg gehen, die tagsüber die Straßen entlangschlürfen und sich natürlich immer da hin setzen, wo man eigentlich skaten möchte.  Das bekannte Szenario einer Streetsession im Touristengebiet eben.

Also Wecker gestellt und ab ins Bett.

Der nächste Morgen kam sehr schnell und es war nicht einfach alle aus dem Bett zu kriegen. Da Felle und ich als erste wach waren, erschien es als unsere Aufgabe alle aus dem Schlaf zu reißen. Pascal war ein besonderer Härtefall, denn er schläft sehr sehr fest, was man ihm nicht übel nehmen kann nach einer Arbeitsschicht in Berlin und anschließender 6 Stunden Zugfahrt. Nach und nach war jeder fertig und als dann alle gegen acht Uhr vor der Tür standen, traute Adam seinen Augen kaum. Er konnte nicht fassen, dass sein Team wirklich um sieben Uhr aufgestanden war um skaten zu gehen, aber wir hielten unser Wort!

Ich muss zugeben, es war hart so früh zu skaten, aber es war möglich. Wir hatten ungefähr eine Stunde bis uns um neun Uhr der angebliche Maler der Curbs, die wir fuhren, nicht besonders höflich zur Hölle schickte. Zu spät, denn wir hatten bereits einige Tricks im Kasten. Der nächste Spot war ein Kicker mit Hydrant, dessen Anfahrt sich genau vor einem Geschäft befand, welches ja noch geschlossen hatte. Also gab es genug Zeit für Tommy und Pascal den Hydranten zu überqueren. Erst dann war es gegen zehn Uhr Zeit zu frühstücken.

Nach dem Frühstück ging es dann zu dem mächtigen Tripleset, das wir uns ja extra für Pascal aufgehoben hatten. Und er ließ uns nicht im Stich.

Erst auf dem Weg dorthin hörte ich, dass er sich erst vor Kurzem eine Entzündung der Achillessehne zugezogen hatte, nachdem sich sein Board und sein Bein etwas näher kennengelernt hatten.

Er war also noch gar nicht wieder richtig fit und stand seit der Verletzung nicht mehr auf dem Board. Und dann das:

Ein kurzer Blick auf die Stufen, dann schnell in Gemeinschaft die lästige Stange in der Anfahrt entfernt und kurz gewartet bis die Touris aus dem Weg waren.

Dann First try Ollie. Schon beeindruckend. Second try Fs 180. Reicht eigentlich schon als Trick, da noch nicht mehr gemacht wurde als ein Ollie. Aber Pascal wäre nicht Pascal, wenn er nicht noch einen drauf legt. Perfekter Fs Flip im dritten Versuch. Bombenalarm! Bääm! Wir konnten es nicht fassen und hatten alle von nun an einen neuen Lieblingsskater.


Adam fotografiert Pascals Trippleset-Action. Die Sequenz zum Fs Flip gibt es in der MSM # 304!



Einen Spot wollten wir noch ansteuern. Ein Rail im Hinterhof eines Biergartens, der nicht besonders belebt war. Wir haben den Spot zufällig am Freitag gefunden, doch es regnete bevor wir richtig skaten konnten. Nun der zweite Versuch. Ein kaputtes Board und ein paar Versuche später sicherte sich Tommy nach seinem Kampf mit der blauen Reling seinen Bs 5-0. Kurze Zeit später holte sich Pascal an einer wieder zufällig gefundenen fiesen Schrabbelbank mit einem schönen Kickflip sein nächstes Bild.
 
Tommy testet das Handrail an




Danach ging es zum außerordentlich gut besuchten Contest in Sellin! Kompliment an Christoph und Flo für die gute Organisation und den Spaß der dabei rumgekommen ist. Auch für das leibliche wohl, in Form einer Grillung und ausreichend Getränken wurde gesorgt. Es gab eine A und B Gruppe, also wurde auch an den Nachwuchs gedacht. 

Der volle PSM-Skatepark beim Baltic Brett Battle


Gestartet wurde im ‘Head to Head‘ - Modus, das heißt der Bessere kam jeweils eine Runde weiter. Es gab auch noch die Kategorie ‘Lucky Loser‘, für alle, die wirklich knapp ausgeschieden sind. Sie hatten dann noch mal die Chance, in der nächsten Runde anzutreten.

Nach einem spannenden Finale fand sich das Etnies Team unter den ersten 4 Plätzen wieder, allen voran Pascal, der wieder mit einem unglaublichen Frontside Flip übers Hausdach bis ins Flat die Massen ins Staunen versetzte. Und all das, obwohl er sich kurz vorm Finale wieder das Board in seine Hacke rammte und eigentlich nicht mehr skaten konnte. Soviel dazu.   

Da wir den gewonnen Stuff nicht wirklich brauchten, veranstalteten wir noch mehrere kleine Minicontest für die Kids, die sich sehr über die Sachen freuten. Pünktlich zum Ende des Contests begann es zu schütten und alle konnten zufrieden nach Hause fahren. 



Gewinner unter sich - Tommy, Pascal und Erik



Nach so einem langen Tag hatten natürlich alle verdammt großen Hunger! Nach der Absprache mit Adam was wir denn essen würden, hielt er uns nur eine schwer aussehende Plastiktüte vors Gesicht. Die Geschichte hinter der Tüte ist folgende:

Willys Papa ist Hochseefischer und Willy versprach uns am Freitag eine Portion frischen Dorsch, welchen er uns am Samstag nach Sellin mitbringen wollte. Das Willys Papa jedoch persönlich mit 3 Kilo gefrorenem tollen Dorschfilet auf dem Contest auftauchte, hatte keiner erwartet. Die Wagner halten ihr Wort! Also sollte es abends frischen Rügenfisch geben, was nicht jeder von uns jubelnd begrüßte, denn Fisch ist ja allgemein bekannt nicht jedermanns Sache. Als Adam aber erstmal anfing ihn zu braten und sich der Geruch im Haus verteilte, konnte keiner mehr nein sagen. Und schließlich waren auch alle die keine Fischfans waren begeistert vom Geschmack.


Kapitän Wagner, Thomas Woller und Mateo Tank stöbern in der Preistüte



Am letzten Abend entschieden wir uns dann alle ein letztes Mal gemeinsam an den Strand zu gehen um zu baden. Glücklicherweise hatte ich meine Kamera dabei und wir kamen auf die Idee Teamfotos am Strand zu machen. Dort fanden wir ein verlassenes Ruderboot, das sich perfekt dazu eignete. Selbstverständlich saß auch Kapitän Adam mit an Board und Matrose Fellenberg drückte den Auslöser.

Nach dem letzten Eisbad ging es zurück in unsere Hütte und ein paar von uns beschlossen auf die Aftershowparty des Contests zu gehen. Und auch die Party, wie sollte es anders sein, fand am Strand statt, bei Lagerfeuer und Bierchen.

Sie war der Abschluss eines gelungenen Wochenendes, man traf alte Bekannte wieder und erlebte ein paar lustige Geschichten.


Südstrand in Göhren



Das letzte Dilemma des Wochenendes war die Abreise. Eigentlich war geplant gegen 10 Uhr abzuhauen, damit Tom, Felle und ich unseren Zug in Stralsund um 12 Uhr bekommen. Aber da wir noch das Haus aufräumen und frühstücken wollten, war es unmöglich rechtzeitig loszukommen. Wir sind dann gegen 11.30 Uhr losgefahren und dachten, dass wir den 14 Uhr Zug ja locker schaffen würden. Allerdings haben wir nicht mit dem Verkehr gerechnet, denn es war Sonntag und alle Touristen wollten wieder von der Insel runter. Also war ein paar Kilometer vorm Rügendamm Stillstand. Nach diversen iPhone App Checks und Navi-Einstellungen beschlossen wir, dass die beste Lösung wäre umzudrehen und einen größeren Umweg in Kauf zu nehmen, in der Hoffnung, dass dieser Weg frei wäre. War er tatsächlich auch, allerdings fraß er Zeit.

Wir waren etwa 5 Minuten zu spät am Bahnhof und einfach auf gut Glück losgerannt, allen voran Felle der den Zug aufhalten wollte. Die Anzeige im Bahnhof sagte der Zug habe fünf Minuten Verspätung und genau das war unsere Rettung, wären da nicht die netten Herren in Blau gewesen. Felle sprang in der Bahnhofshalle aufs Board um schneller zu sein und prompt kamen die Jungs von der Polizei um die Ecke und stoppten ihn. Tom und ich liefen hinterher und sahen das Unglück. Ich versuchte auch noch zu schildern, dass wir unseren Zug, der übrigens nur ein Gleis entfernt stand, bekommen müssten, denn es war der Letzte, bla bla bla.... Nichts zu machen. Sie wollten in aller Seelenruhe seinen Ausweis sehen und zeigten keinerlei Mitleid. Tom und ich liefen vor, um die Türen aufzuhalten. Kurze Zeit später sahen wir Felle dann auf uns zu laufen, allerdings stand er auf dem falschen Gleis. Zurücklaufen hätte zu lange gedauert, also sprang er auf die Gleise um in letzter Sekunde in den Zug zu hechten. Die Bahnfrau am Gleis rief schon wieder per Walky Talky die beiden Beamten, doch es war zu spät, denn die Zugtüren schlossen sich und wir waren drin.

Die Polizei, dein Freund und Helfer. Soviel dazu.

Zu unserem Glück kam die kompletten 6 Stunden kein Schaffner und wir sind umsonst gefahren, da uns ja leider die Zeit fehlte Fahrscheine zu kaufen.

Danke an alle Beteiligten für dieses tolle, erlebnisreiche Wochenende. Rügen wir kommen wieder!" Erik Groß


Bis zum nächsten Mal...
Mehr Fotos von Erik Groß gibt es auf seinem Blog. Reinschauen lohnt sich!




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